Talentschmiede setzt Höhenflug
Im Moment haben die Schachspieler aus dem Ahrtal einen richtigen Lauf. Nachdem die 2.te Mannschaft am letzten Spieltag bereits die Poolposition erobert hatte, gelang es der ersten Mannschaft nachzuziehen und zum ersten Mal in ihrer noch jungen Geschichte die Tabellenführung in der Rheinlandliga zu übernehmen. „Im Moment jagt ein Spitzenspiel das nächste“ so Mannschaftsführerin Elisa Naumann, die darauf hinwies, dass man bereits am nächsten Spieltag wieder gegen den Tabellenzweiten spielt.
Das Auswärtsspiel gegen den Tabellennachbarn die SG PST Trier/ Bernkastel war ein sehr intensives Match, in dem fast alle Partien einen verdienten Sieger fanden. Als erster brachte Julian Köhler die Ahrtaler in Front. Mit den schwarzen Steinen kam er gut aus der Eröffnung und stellte seinem Gegner, immer wieder taktische Probleme, die dieser in Zeitnot nicht mehr lösen konnte. Kurz danach musste Elisa Naumann am achten Brett die Überlegenheit ihres Gegners anerkennen und gab auf. Gastspieler Nils Schuck von den Schachfreunden Ochtendung blieb es vorbehalten bei seinem Saisondebut die Talentschmiede mit solidem Spiel wieder in Führung zu bringen. Eine Unachtsamkeit seines Gegners nutzte er zu einem Bauerngewinn und konterte danach die Angriffsversuche seines Gegners souverän aus. Fast zeitgleich verlor Helmut Bürger am dritten Brett. Er hatte bei einer Kombination sehr weit, aber trotzdem zu kurz gerechnet und stand dann mit weniger Material als sein Gegenüber da. Trotz erfindungsreicher Gegenwehr eine bittere Niederlage für die Ahrtaler. Tobias Naumann brachte die Seinen wieder in Führung. Als Nachziehender nutze er die ruhige Spielweise seines Gegners, um schnell die Initiative zu übernehmen und diese nicht wieder her zu geben. Er gewann erst Material und als ein Freibauer sich umzuwandeln drohte, gab sein Gegner auf. Danach remisierte Luca Häusler am Spitzenbrett. In besserer Stellung aber horrender Zeitnot wollte er nichts riskieren und sicherte lieber einen halben Punkt. „Das war die schlimmste Partie seit Jahren“ ärgert sich Spielertrainer Thorsten über sein Spiel. „Eigentlich musste mein Gegner nichts machen, außer meine zahlreichen Fehler zu nutzen und das hat er eindrucksvoll getan“. Eine sowohl krachende als auch verdiente Niederlage. Somit lag die Verantwortung mal wieder bei Jürgen Kaster, der bisher eine bärenstarke Saison spielt. Auch sein Gegner spielte bereits nach der Eröffnung nur noch mit Sekunden auf der Uhr, was dazu führte, dass der Ahrtaler einen Zentrumsbauern gewann. Nachdem die Zeitkontrolle geschafft war, hatte Jürgen viele Bauern gegen einen gegnerischen Springer. Zu viele wie sich herausstellte, so dass der Gegner, nachdem sich der erste Bauer umgewandelt hatte, aufgab. Ein schöner Erfolg für die Talentschmiede in einem sehr hart umkämpften Match. Aber nur eine Momentaufnahme, denn die nächsten Aufgaben werden nicht leichter.